Bereits vor 40 Jahren bezeichnete Friedrich August von Hayek eine mögliche europäische Währungsunion als utopisch. Im Angesicht der aktuellen Geldpolitik der EZB und der „Griechenlandkrise“ scheint diese Analyse sich zu bestätigen. Der geringste Fehltritt könnte das definitive Ende des Euros und somit der Europäischen Währungsunion bedeuten.
Die letzten großen Wirtschaftskrisen waren immer die direkte Konsequenz einer keynesianistischen Billiggeldpolitik. Folglich würde der niedrige europäische Leitzins und das sogenannte Quantitative Easing der EZB uns direkt in die nächste Krise führen. Warum sollte es diesmal anders sein?
Die Niedrigzinspolitik und das Quantitative Easing (also das massive Aufkaufen von Anleihen durch die EZB) bilden nicht nur eine enorme Geldblase, sondern auch Spekulationsblasen auf den Aktien-, Kunst- und Immobilienmärkten (Wirtschaftsexperten sprechen von Sachwertinflation oder Vermögenspreisinflation). Die Geschichte hat uns gelehrt, dass solche Blasen immer platzen. Die Konsequenz sind größere Wirtschaftskrisen.
Sollten die aktuellen Geld- und Spekulationsblasen tatsächlich platzen, dann würde dies das Ende des Euros bedeuten und Europa würde in eine jahrelange Rezession stürzen. Zahlreiche Arbeitsplätze würden abgebaut werden und unser Sozialsystem könnte schlussendlich zusammenbrechen. Die Pensionskasse wäre im schlimmsten Fall nicht mehr in der Lage ihren Verpflichtungen nachzukommen. Es könnte zu drastischen Rentenkürzungen, gar zu Rentenausfällen kommen. Auch der Staat würde in eine finanzielle Notlage geraten: Zahlungsausfälle bei Staatsbeamtengehältern, Kindergeld, Studentenbeihilfen, landwirtschaftlichen Prämien, Arbeitslosengeld, usw. könnten die Folge sein.
Hinzu kommt die „Griechenlandkrise“. Sollte es zum Grexit kommen, würde Griechenland seine Schulden nicht mehr begleichen. Zahlreichen Banken und Staaten würde ein milliardenhoher Zahlungsausfall blühen, was der Grundstein einer neuen Banken- und Schuldenkrise wäre. Viele Staaten, darunter Italien und Spanien, würden in eine finanzielle Schieflage geraten. Doch diesmal würde es nicht heißen „To big to fail“, sondern „To big to save“. Der Euro würde zum größten gescheiterten Projekt Europas.
Déi Liberal schlagen vor neue geldpolitische Wege zu gehen und plädieren für einen europäischen Raum des freien Geldes. Freies Geld, welches oft mit Gold gedeckt wäre, würde Stabilität und Planungssicherheit mit sich bringen: Unternehmen könnten langfristig planen und Arbeitsplätze absichern; eine effiziente Rentenreform wäre möglich; und die einzelnen Staaten könnten sich nur noch bedingt verschulden. Freies Geld würde möglichen Krisen den Nährboden nehmen und würde neue Perspektiven durch Stabilität und Krisenfestigkeit schaffen.
Déi Liberal warnen also eindringlich vor der aktuellen Geldpolitik und setzen sich für das Aufheben des staatlichen Geldmonopols ein.
“Der Glaube der mittelalterlichen Alchemisten, aus Blei Gold machen zu können, war eine Manifestation der nüchternen Vernunft im Vergleich zu dem neuzeitlichen Wahn, aus Papier Geld machen zu können.” (Roland Baader)